Buchhaltung selber machen: 5 Tipps für Einsteiger
Wenn du als Selbstständiger oder Freiberufler deine Buchhaltung selber machen möchtest, bietet es sich an, auf Effizienz, die Automatisierung von Routineaufgaben und eine nahtlose Integration in dein bestehendes System zu achten.
Die folgenden Tipps helfen dir dabei, eine Lösung zu finden, die zu dir passt.
Tipp Nr. 1: Achte auf eine unkomplizierte Integration
Vielleicht nutzt du bereits eine bestimmte Softwarelösung für deine Buchhaltung. Wenn du weiterhin effizient arbeiten möchtest, solltest du dich für eine Lösung entscheiden, die sich leicht in dein bestehendes System integrieren lässt. So kannst du unter anderem sicherstellen, dass Verbindungen zu CRM-Systemen, Projektmanagement-Tools und E-Commerce-Plattformen geschaffen werden können. So können deine Daten automatisch synchronisiert werden, so dass weniger manuelle Eingaben nötig sind.
Tipp Nr. 2: Entscheide dich für eine Software, mit der du Buchungsprozesse automatisieren kannst
Viele Buchhaltungssoftware-Lösungen bieten dir praktische Funktionen, wie zum Beispiel:
- eine automatische Belegerkennung
- die Möglichkeit, Einnahmen und Ausgaben automatisch zu kategorisieren
- Umsatzsteuervoranmeldungen zu erstellen.
Tipp Nr. 3: Nimm regelmäßig an Schulungen teil
Da sich die steuerlichen Anforderungen immer wieder verändern, solltest du regelmäßig an Fortbildungen und Webinaren teilnehmen, um dein Wissen rund um das Thema Steuern auf dem neuesten Stand zu halten. Viele Angebote richten sich explizit an Selbstständige. Wenn du Geschäftsführer einer GmbH oder einer UG bist, kannst (und solltest) du dich natürlich auch weiterbilden. In diesem Fall werden jedoch teilweise andere Schulungsinhalte relevant.
Tipp Nr. 4: Stimme dich regelmäßig mit deinem Steuerberater ab
Auch wenn du deine Buchhaltung als Freiberufler oder Selbstständiger vorbereitest: Sobald du mit einem Steuerberater zusammenarbeitest, solltest du dich mit ihm abstimmen. So kannst du die Zusammenarbeit oft noch weiter optimieren. Vereinbare regelmäßige Abstimmungstermine, um steuerliche Fragen zu klären, und nutze die digitale Belegübermittlung, um Dokumente auszutauschen.
Sprich deinen Steuerberater auch auf mögliche steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten an, um potenzielle Steuervorteile besser nutzen zu können.
Tipp Nr. 5: Nutze ein Tool, das zu dir passt
Je nach Branche bzw. Geschäftsmodell können verschiedene Funktionen in der Buchhaltung besonders hilfreich sein. Wenn du zum Beispiel öfter unterwegs bist, kann es hilfreich sein, sich auf cloudbasierte Zugriffsoptionen verlassen zu können. Diese ermöglichen es dir, deine Belege ortsunabhängig hochzuladen.
Prüfe daher, welche Funktionen in deinem individuellen Fall sinnvoll sind, wenn es darum geht, Prozesse zu optimieren.
4 Szenarien rund um die Buchhaltung für Selbstständige
Jede Selbstständigkeit funktioniert anders und genau das spiegelt sich auch in der Buchhaltung wider. Ob Freiberufler, Handwerker oder Onlinehändler: Deine Abläufe, Belege und Auswertungen unterscheiden sich, folgen aber immer demselben Ziel – Transparenz und Kontrolle über deine Finanzen.
Die folgenden Beispiele zeigen, wie Buchhaltung in der Praxis aussehen kann.
Freiberufler im Kreativbereich
Ein Designer erstellt für einen Kunden eine Website, schreibt die Rechnung und verbucht den Zahlungseingang als Einnahme. Die Kosten für seine Design-Software legt er als Betriebsausgabe an. Am Monatsende erstellt er die Umsatzsteuervoranmeldung und erkennt anhand der Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben, welche Projekte besonders rentabel waren.
Tipp: Mit einer Software, die Belege automatisch kategorisiert, spart er Zeit und vermeidet manuelle Fehler.
Handwerker mit projektbezogener Buchhaltung
Ein Handwerker sammelt Belege und ordnet sie seinen Projekten zu, vom Materialeinkauf bis zur Fahrtkostenabrechnung. Wenn Kundenzahlungen eingehen, gleicht er sie direkt ab. So kann er Nachkalkulationen erstellen und früh erkennen, ob ein Auftrag im Budget liegt.
Tipp: Digitale Tools mit Kilometererfassung und Projektzuordnung helfen, Aufwand und Kosten im Blick zu behalten.
Onlinehändler mit Rückerstattungen
Ein Onlinehändler verkauft Produkte über eine Plattform, erfasst Einnahmen, zieht Verkaufsgebühren ab und bucht Rückerstattungen als Ausgaben. Auch Versandkosten fließen als Betriebsausgabe ein. Um Margen und Lagerbestände aktuell zu halten, stimmt er regelmäßig Konten und Lagerbewegungen ab.
Tipp: Automatische Kontenabgleiche und Lagerintegration sind hier besonders wertvoll.
Dienstleister mit wiederkehrenden Zahlungen
Ein Berater bietet monatliche Betreuungspakete an. Seine Software erfasst wiederkehrende Zahlungen automatisch und verschickt bei Bedarf Mahnungen. Dadurch spart er Zeit und behält die Übersicht über offene Forderungen.
Tipp: Achte auf Tools, die Abo-Modelle unterstützen und Rechnungen automatisch erzeugen.
Effiziente Buchhaltung beginnt mit der passenden Lösung
Die beste Buchhaltungslösung ist die, die zu deinem Arbeitsalltag passt. Sie sollte sich nahtlos in deine bestehenden Systeme integrieren lassen, Routineaufgaben automatisieren und dich bei wiederkehrenden Prozessen entlasten. Je nach Geschäftsmodell können zusätzliche Funktionen sinnvoll sein, etwa die Verwaltung von Abos, Rückerstattungen oder Projektzeiten.
Ideal ist eine Software, mit der du auch direkt mit deinem Steuerberater zusammenarbeiten kannst. Du bereitest deine Belege digital vor, dein Steuerberater prüft sie und erstellt darauf aufbauend den Jahresabschluss. So kombinierst du Kontrolle, Effizienz und Sicherheit in einem System und machst deine Buchhaltung zu einem festen, unkomplizierten Teil deines Unternehmensalltags.
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Checkliste: Buchhaltung für Selbstständige
Vor allem, wenn du zum Beginn deiner Selbstständigkeit deine Buchhaltung selbst erledigst, sind die Anforderungen oft überschaubar. Mit der folgenden Checkliste schaffst du die Basis für effiziente Abläufe.
1. Samm Belege und lege diese nach vorgegebener Struktur ab
Hierzu gehört es, alle Rechnungen, Zahlungsbelege und Quittungen zu sammeln. Lade alles hoch. Wie du deine Ordner strukturierst, bleibt weitestgehend dir überlassen. Du kannst zum Beispiel entweder nach Projekt oder nach Monat kategorisieren.
2. Erfasse Einnahmen korrekt
Wichtig ist es, jede Rechnung in deinem System zu erfassen und Zahlungseingänge regelmäßig zu überprüfen und zuzuordnen. Je nachdem, für welches Tool du dich entschieden hast, passiert das automatisch.
3. Behalte deine Umsatzsteuer im Blick
Wenn du nicht als Kleinunternehmer tätig bist, musst du Umsatzsteuer zahlen und hierzu regelmäßige Voranmeldungen erstellen. Die Beträge, die du als Vorsteuer gezahlt hast, kannst du abziehen. Dein Buchhaltungstool fragt die entsprechenden Beträge ab bzw. verbucht diese, so dass du am Ende genau siehst, wie viel Umsatzsteuer du für den jeweiligen Zeitraum zahlen musst.
4. Stimme deine Konten regelmäßig ab
Um sicherzustellen, dass alle Daten aktuell sind, solltest du deine Bankkonten, PayPal und Co. regelmäßig mit deiner Buchhaltung abgleichen und immer alles aktuell halten. Das Erstellen von Monats- und Quartalsberichten hilft dir dabei, den Erfolg deines Unternehmens regelmäßig im Auge zu behalten.
5. Notiere dir wichtige Fristen im Kalender
Stelle sicher, dass du keine wichtigen Termine vergisst. Notiere Fristen zu Voranmeldungen, Gewerbesteuer und Co. im Kalender und setze eine Erinnerung.